In der Androidwelt gibt es das schon lange und Apple hat es mit der AppleWatch auch eingeführt, das induktive Laden. Wir erklären dir, was induktives Laden ist, was du dabei beachten solltest und wie du es für dich am besten nutzen kannst.
Was ist induktives Laden?
Es ist die Möglichkeit, eine Spannung kontaktlos zu übertragen. Auf die physikalischen Details gehen wir hier nicht näher ein. Wenn es dich dennoch interessiert, dann schau mal bei Wikipedia vorbei: Drahtlose Energieübertragung.
Die Vorteile des induktiven Ladens liegen auf der Hand. Man schont den USB Anschluss man Smartphone und man muss nicht mehr den kleinen Anschluss am Gerät finden, was besonders bei wenig Licht immer zur Tortur wird. Die Ladevorrichtung kann bequem dort plaziert werden, wo man das Smartphone immer ablegt, beispielsweise auf dem Nachttisch, Schreibtisch oder auch im Auto, so wird das Handy immer automatisch geladen, wenn man es an diesen Orten ablegt. Außerdem eignet sich induktives Laden auch für den ästhetischen Anspruch, da man keine häßlichen Kabel mehr herumliegen hat.
Bei all den Vorteilen werden gern die Nachteile des Ladens durch Induktion verschwiegen. So geht sehr viel mehr Energie verloren, als beim herkömmlichen Laden über den USB Anschluss. Daraus resultiert auch eine länger Ladedauer, im Durchschnitt benötigt man bei einer kompletten Akkuladung bis zu einer Stunde mehr Zeit, bis der Akku die 100% erreicht. Das Handy lädt zudem nur dann auf, wenn es wirklich auf der Ladeschale liegt, damit wird die Nutzung während des Ladevorgangs sehr umständlich. Einer der größten Nachteile ist und bleibt die Uneinigkeit der Hersteller bei den Standards, es kann leider nicht jedes Handy mit jedem Ladegerät geladen werden.
Smartphone induktiv Laden – der kurze Überblick
Vorteile des induktiven Ladens
- kein Herumärgern mit dem Einstecken des Ladekabels
- keine Kratzer an der Ladebuchse
- Ladeschale kann dort platziert werden, wo man das Handy immer ablegt, so muss man nicht mehr bewusst aufladen
- bessere Optik
- kein Kabelsalat
Nachteile des induktiven Ladens
- länger Aufladedauer
- höherer Ladeverlust
- eingeschränkte Nutzbarkeit
- keine einheitlichen Standards
Wann ist induktives Laden wirklich sinnvoll?
Trotz den Nachteile gibt es genügend Anwendungsbereiche bei denen das induktive Laden entschieden besser ist als das herkömmliche Laden per USB Kabel. Grundsätzlich gilt das immer, wenn Stromverbrauch, Ladezeit und die Nutzung des Smartphones gerade nicht im Vordergrund stehen. Wenn du zum Beispiel dein Handy immer über Nacht auf dem Nachttisch lädst, dann das induktive Laden sehr bequem, denn während du schläfst kannst du es sowieso nicht benutzen und die Ladezeit ist auf jeden Fall kürzer als dein Schlaf. Ein anderer Anwendungsbereich ist das Auto. Falls du dein Handy die meiste Zeit nur in ein Ablagefach deines Autos steckst, dann kannst du dort ein Induktionsladegerät platzieren, so wird dein Handy immer aufgeladen, wenn du im Auto unterwegs bist.
Geräte mit induktivem Laden
Apple
Mit der Präsentation des iPhone 8 im Jahr 2017 und dem dazugehörigen iPhone 8 Plus stellte Apple ihr erstes Telefon vor, welches für Wireless Charging ausgelegt war. Auch die darauf folgenden Modelle, das iPhone X, iPhone Xr, iPhone Xs und die neue Generation des iPhone 11 können kabellos geladen werden.
Als erstes Android-Smartphone mit Wireless Charging Funktion und Vorreiter der gesamten Mobiltelefonindustrie brachte Google schon 2012 das Nexus 4 mit integriertem Wireless Charging auf den Markt. Die Nachfolgegenerationen, das Google Nexus 5 sowie das Google Nexus 6 können ebenso kabellos geladen werden.
Huawei
Auch Huawei verkauft mit den Modellen Huawei Mate 20 Pro und Huawei P30 Pro Mobiltelefone, die die Funktion des Wireless Charging über eine induktive Energieübertragung mit einem Ladepad ausführen können.
LG
Auch LG hat das innovative Potential des Wireless Charging erkannt und in seine modernen Handymodelle integriert. So können das LG G3 über das LG G4, LG G5, LG G6, LG G7 ThinQ, LG Q7, LG Q8, LG V30 sowie das LG V30s Thinq induktiv und kabellos geladen werden.
Microsoft
Drahtlos geladen werden können auch die neueren Generationen von Microsoft: Das seit 2015 erhältliche Microsoft Lumia 950 auch mit Dual SIM und als Microsoft Lumia 950 XL enthalten die nötige Technik für das induktive Laden.
Nokia
Wer Nokia nur mit uralten Tastenhandys verbindet, der ist lange nicht mehr auf dem neusten Stand des Mobilfunkmarktes. Auch Nokia etablierte mit dem Nokia Lumia 1520, Nokia Lumia 830, Nokia Lumia 920 und Nokia Lumia 930 Smartphone Modelle, die drahtlos geladen werden können.
Samsung
Als fortschrittliches Unternehmen im Bereich der Mobiltelefonindustrie können auch viele Handymodelle von Samsung kabellos geladen werden. Einschließlich des Samsung Galaxy Fold können auch nachfolgende Modelle der Galaxy Reihe induktiv geladen werden. Dazu zählen das Samsung Galaxy S6, Galaxy S6 edge (Plus), Galaxy S7, Galaxy S7 edge, Galaxy S8, Galaxy S9 sowie das Galaxy S10 in seinen verschiedenen Ausführungen. Zudem besitzt das Galaxy Note 7, Galaxy Note 8, Galaxy Note 9 und Galaxy Note 10 die Qi Technik.
Die Ladestation
Passende Ladestationen für das induktive Laden gibt es von verschiedenen Herstellern. Da die Qi Technologie das Laden von verschiedenen Handymodellen ermöglicht, ist es auch nicht wichtig das Ladepad vom entsprechenden Handyhersteller zu verwenden. Auf den Markt gibt es verschiedenste Modelle von Ladepads. Sogenannte Fast Charger, die besonders auf das schnellere Laden von Telefonen ausgelegt sind, sind besonders beliebt.
Fazit und Zukunft
Induktives Laden steckt noch in den Kinderschuhen, aber es hat ein enormes Potential. In Zukunft wird es mehr und mehr Möbel geben, die die Funktion bereits verbaut haben und es wird neue und effizientere Technologien geben wodurch irgendwann das Kabelgebundene Laden verschwinden wird.
Tipp
Wenn dich das Thema Handy Akku aufladen interessiert, dann schau dir unseren Ratgeber an: Handy Akku richtig aufladen