Videoaufnahme Tipps für Smartphones

Smartphones haben Kompaktkameras mittlerweile fast den Rang abgelaufen. Sie sind nicht nur Allzweckgeräte zur Kommunikation und zum Internet-Surfen, sondern insbesondere hat sich die Kamera-Optik bei Smartphones stark verbessert. So erlauben das LG G4, das Samsung Galaxy S6 oder das HTC One M9 bereits schon Aufnahmen in 4K-Qualität. Ein Handy hat man – im Gegensatz zur Kompaktkamera – auch meist ständig mit dabei. So verwundert es nicht, dass immer mehr User das Smartphone als Videokamera verwenden – auch, um diese Videos sofort auf sozialen Netzwerken teilen zu können. Ähnlich wie bei der Fotofunktion erlauben es die Optiken von Smartphones, ähnlich einer „richtigen“ Kamera, Werte wie ISO, digitale Blende u.a. einzustellen. Durch zahlreiche Apps sind auch schnelle Bearbeitungen möglich, zudem gibt es mittlerweile vermehrt Zubehör für die Foto- oder Videofunktion der Smartphones, wie Aufsteckobjektive oder Stative.

Allgemeine Tipps zur Videoaufnahme mit dem Smartphone

Hier geben wir dir einige Tipps und Hinweise mit auf dem Weg, wie du deine Videoaufnahmen mit dem Smartphone verbessern kannst:

Ausreichend Speicherplatz und voller Akku

Videoaufnahmen hat vor allem zwei Konsequenzen für euer Smartphone im Gegensatz zu Fotoaufnahmen: die Akkukapazität wird mehr gefordert und vor allem hochaufgelöste Videos sind große Speicherfresser. Sorgt daher stets für leeren Speicher und volle Akkus. Es empfiehlt daher, eine microSD-Karte, wie die Samsung EVO MicroSD mit 64GB oder die Samsung EVO MicroSD mit 128GB, und eine PowerBank, etwa die Mobilize Aluminium Slim Powerbank 10000 mAh in silber, zur Verfügung zu haben, um diese beiden Probleme zu umgehen.

Smartphone für Videos mit beiden Händen halten

Es erübrigt sich von selbst zu Betonen, dass du das Smartphone immer mit beiden Händen festhalten solltest. Auch wenn es etwas umständlich sein kann, wirst du es hinterher nicht bereuen. Du hälst das Handy automatisch ruhiger, die Bewegungen werden flüssiger und du verwackelst weniger. Unterstützend dabei ist es, wenn du ruhig und gleichmäßig atmest. Gerade wenn es auf Details ankommt, wenn du etwa ein Konzert oder Sport filmst, gehen durch Verwackelungen oftmals wichtige Bildinformationen verloren.

Ton bei der Videoaufnahme nicht vergessen

Viele vernachlässigen bei Videoaufnahmen den Ton. Dadurch, dass auch mit den neuesten Smartphone-Mikros keine erstklassige Tonqualität erreicht werden kann, kannst du folgendes beachten:

  • Bei lauten Umgebungsgeräuschen, wie Wind, im Sportstadion, auf Konzerten oder im Innenstadtverkehr, solltest du vorsichtig mit einem Finger das Mikro etwas dämpfen. Der Finger sollte nicht ganz das Mikro verdecken, aber kurz darüber verharren. Das hat den Hintergrund, dass Übersteuerung und zu starkes Tonrauschen reduziert oder gar vermieden wird.
  • Vermeide jedes Geräusch am Telefon selber. Benutze den Touchscreen vorsichtig und nur, wenn es nötig ist. Auf die Nutzung der Lautstärketasten solltest du ganz verzichten. Denn die Geräusche vom Telefon selbst sind während der Aufnahme am lautesten hörbar.
  • Generell solltest du, gerade wenn du Dialoge oder schöne Atmo-Geräusche wie Meeresrauschen oder Vogelgezwitscher aufnimmst, darauf achten, dass du das Mikro nicht mit dem Finger verdeckst.

Richtige Belichtung

Die Grundregel lautet: So viel Licht wie möglich. Da auch in den besten Smartphones nur kleine Bildsensoren verwendet werden, sinkt die Bildqualität merklich bei wenig Licht. Vermeide Auflicht, indem du die Lichtquelle unmittelbar vor deinem Objekt oder den Personen platzierst. Auch eine Person, die direkt in die Sonne blickt, befindet sich im Auflicht. Ebenso solltest du vermeiden, direkt im Gegenlicht zu filmen, also Personen direkt vor die Lichtquelle zu platzieren. Auch wenn Gegenlichtaufnahmen manchmal sehr schick wirken, machen dies die Sensoren der Smartphones meist nicht mit. Auch wenn Gegenlichtaufnahmen manchmal sehr schick wirken, machen dies die Sensoren der Smartphones meist nicht mit. Es werden harte Schatten geworfen und auch sonst sehen diese Videos langweilig aus. Weitaus filmischer und professioneller wirken Videoaufnahmen dann, wenn du grundlegend versuchst, das Licht von deiner gefilmten Person oder Objekt oder von der Seite kommen zu lassen. Die beleuchtete Seite sollte freundlich und harmonisch aussehen, nicht zu dunkel, aber auch nicht zu überstrahlt. Wichtig ist: Verzichte auf die meisten Presets und voreingestellter Lichtfilter bei der Aufnahme, die du direkt im Smartphone auswählen kannst. Diese sorgen meist für ein verrauschtes Bild oder eine schwächere Auflösung. Falls du das Licht deines Videos bearbeiten willst, mach das am Besten hinterher. So kannst du auch falsche Lichtfilter nachträglich korrigieren. Du kannst auch nach passenden Belichtungs-Apps für dein Smartphone googeln. Es gibt darunter z.T. sehr gute Tools, wo manuelle Blende etc. eingestellt werden können.

Vermeide Zooms

Der größte Nachteil von Smartphones als Foto- oder Videokamera besteht darin, dass keine optischen Zooms möglich sind. Es ist – rein technisch begründet – nur ein digitaler Zoom vorhanden, der ab einem gewissen Punkt jedoch stark aufpixelt. Zwar hat sich der digitale Zoom bei neueren Smartphones, wie dem iPhone 6 von Apple, stark verbessert, jedoch ist dieser bei Weiten noch nicht mit einer Digitalkamera vergleichbar. Beim Zoomen hilft nur, die Kamera so ruhig wie möglich zu halten, da mehr Verwackelungen zustande kommen, je mehr du heranzoomst. Zoome also so wenig wie möglich. Am besten ist es generell in jedem Fall, auf den Zoom weitestgehend zu verzichten und näher an das gefilmte Objekt heranzugehen. Fokussiere dich auf dein Hauptmotiv und nähere dich diesem so nah wie möglich. So bekommst du auch einen leichten, filmisch wirkenden Tiefenschärfeeffekt hin.

Ruhige Videoaufnahmen anfertigen

Der Nachteil der Aufnahmefunktion von vielen Smartphones ist es, dass diese in der Regel durch den Touchscreen recht fummelig angebracht sind. Meistens liegen Smartphones auch nicht so gut in der Hand, da man sie lediglich mit einigen Fingern fixieren kann und nicht mit der ganzen Hand, wie bei herkömmlichen Kameras. Hier haben wir einige Tipps für dich zusammengestellt, wie du mit deinem Smartphone generell ruhigere Videoaufnahmen anfertigen kannst.

Bei der Videoaufnahme an Linien orientieren

Ein ganz grundlegender Tipp ist es, sich an waagerechten oder auch senkrechten Linien zu orientieren. Richte dein Bild im Display bei der Aufnahme parallel zu Linien bei deinem Bildausschnitt aus. Möglichkeiten sind der Horizont am Meer, Häuserwände oder Möbelstücke – wo auch immer du dich befindest. Versuche, immer ein Auge auf ebendiese Linie zu halten; damit verwackelst du prinzipiell schon weniger.

Videoaufnahmen mit einer Schnur

Ein Trick bei der Aufnahme von Videos mit dem Smartphone ist es, eine längere Schnur zu verwenden. Das funktioniert so: Befestige die Schnur an einem Ende am Smartphone, etwa indem du es umwickelst. Das andere Ende lässt du auf den Boden fallen und stellst dich mit dem Fuß darauf. Wenn du deine Filmaufnahme machst, drückst du einfach das Smartphone als Gegengewicht leicht nach oben. Die Schnur steht nun unter Spannung und sorgt für eine ausreichende Stabilisierung. Dieser Tipp funktioniert natürlich nur, wenn du an einer Stelle verharrst und dich für die Aufnahme nicht vom Ort weg bewegst.

Stative gegen Verwackelungen von Videoaufnahmen mit Smartphone

Als allerbestes Mittel gegen Verwackelungen helfen Stative. Eine Möglichkeit ist etwa ein zweckentfremdeter Selfie-Stick, wie der Selfie Stick 1m mit Teleskop-Stange oder der Mobilize Bluetooth Selfie Stick schwarz, die in der Regel mit alle gängigen Smartphones kompatibel sind. Du kannst damit auch „Kamerafahrten“ in Form von Gängen starten, was bei dem Linien- oder Schnurtrick (siehe oben) nicht funktioniert. Dabei bietet die Videofunktion Vorteile gegenüber der Fotofunktion, da man während der Videoaufnahme die Kamera jederzeit nachpositionieren kann.

Ordentliches Abstützen für unverwackelte Videoaufnahmen

Wichtig ist, wo immer es geht, sich mit den Handgelenken, Handballen oder den Ellenbogen irgendwo abzustützen, denn erstens, entlastet man sich dadurch selbst; zweitens, hält man das Telefon stabiler und sicherer fest und vermeidet, dass es einen aus den Fingern gleitet, sowie drittens, man hält die Kamera generell ruhiger und reduziert verwackelte Aufnahmen. Abstützen kann man sich, wo immer es passt, hier kannst du ruhig kreativ sein. Sei es ein Gartenzaun, eine Kommode oder ein Autodach. Falls du tatsächlich keine Ablage für Handgelenke oder Handballen bzw. Ellenbogen zur Verfügung hast und nur frei filmen kannst, klemme deine Ellenbogen in den Oberkörper, um eine ruhigere Führung deiner Hände einzunehmen.

Videos mit Smartphone: Navihalterung verwenden

Einige Smartphone-Filmer nutzen auch die Möglichkeit, das Handy an Halterungen, etwa für das Navi, zu befestigen. Du kannst dann diese zweckentfremdete Halterung fürs Auto einfach hinten wie einen Griff festhalten, was ungefähr den Effekt eines kleinen Schwebestativs erfüllt. Das sieht von außen zwar etwas albern aus, aber ist sehr bequem, entlastend und sorgt für ruhigere Aufnahmen, vor allem, wenn man für eine Kamerafahrt eine Strecke läuft. Dieser Tipp hat sich sehr bewährt und Halterungen wie der Mobilize Smartphone Klemmhalter haben sich als äußerst effektiv herausgestellt.

Hilfreiche Apps für Videos mit dem Smartphone

Gute Apps für Videoaufnahmen mit dem Handy sind iMovie oder Videon. Damit stehen dir vor allem in der Nachbearbeitung zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, angefangen von Effekten über Filter bis hin zum Schnitt. Mit Apps für den Filmschnitt mit dem Smartphone kannst du einzelne Einstellungen zu einem langen Film zusammenfügen, Übergänge wie Blenden setzen, kreative Titel gestalten und deine Filme mit Musik unterlegen. Schick sind auch Apps für Kolorierung, etwa die App Video Splash. Du suchst dir einfach eine Farbe aus, die im Smartphone Video akzentuiert wird, während alle anderen Farben in schwarz/weiß entfärbt werden. Mit einer App wie Intro Designer kannst du deinem Smartphone Video auch ein erstklassiges animiertes Intro verpassen, welches du noch individualisieren kannst. Es gibt zahlreiche Apps, die von lustigen Spielereien bis zu nützlicher Unterstützung reichen, dies ist nur eine kleine Auswahl. Einfach in deinem App Store stöbern und ausprobieren.

Spezielle Videoaufnahmen mit dem Smartphone: Kinder und Tiere

Gerade bei YouTube und Facebook sind diese sehr beliebt: Videos mit Tieren oder Kindern. Hier findest du einige Tipps, was du bei Videoaufnahmen von ihnen mit dem Smartphone beachten solltest.

Optimales Verhalten

Kleine Kinder und Tiere haben eine Gemeinsamkeit – ihre Bewegungen und Blicke sind unberechenbar. Versuche, Tier oder Baby ruhig zu halten oder zu beruhigen, sei es mit Spielzeug oder einem interessanten Punkt an dir, mit dem du die Blicke auf dich ziehst, etwa einen knallroten Ball, den du neben dein Smartphone hält. Vielleicht hast du Glück und das Kind, bzw. das Tier reagiert neugierig auf dein Smartphone. Das solltest du nutzen. Bei einer Videoaufnahme wird auch Ton mit aufgenommen, also verzichte auf strenge Handlungsanweisungen. Konzentriere dich auf dein Motiv. Manchmal reicht es schon, einfach ruhig zu filmen und abzuwarten. Sei geduldig und nimm dir Zeit. Daraus ergeben sich dann oft die besten Videos.

Gute Umgebung

Die beste Umgebung für Videos mit Kindern oder Tieren sind die, in welcher diese sich wohlfühlen. Verwende also kein dunkles Wohnzimmer, sondern filme beispielsweise im freundlichen, hellen Kinderzimmer. Interessanter wirken die Videos, wenn typische Gegenstände eingesetzt werden, an denen sich dein Motiv abarbeiten kann. Schöne Allround-Motive sind beispielsweise immer grüne Wiesen, sowohl für Tiervideos, als auch für Kinder.

Richtige Perspektive

Gehe auf Augenhöhe mit dem Kind oder dem Tier. Es ist zwar bequem, direkt von oben zu filmen, aber die Wirkung kommt dabei nicht zur Geltung – Kind oder Tier sehen zerbrechlich und klein aus, außerdem ergibt diese Perspektive aufgrund eines fehlenden Hintergrundes kein schönes Bild. Es wirkt einfach wie „draufgehalten“, auch kommt die Individualität deines Motivs nicht rüber. Außerdem erhält man mit dem Draufhalten von oben wenig Räumlichkeit im Video, dies sieht meist recht billig aus. Eine Ausnahme ist, dass Kinder und Tiere manchmal niedlich aussehen können, wenn man sie direkt von oben filmt und den Bildausschnitt richtig wählt. Prinzipiell gilt allerdings, setze oder knie dich hin. Somit stehst du auch durch Blicke in direkter Kommunikation zu deinem Motiv. Bei Smartphone Videos mit Kindern und Tieren ist somit auch der Identifikationsgrad mit dem Betrachter am höchsten.

Wenn du auch mit deinem Smartphone bessere Fotos machen willst, dann besuche unseren Ratgeber Fotografieren mit deinem Smartphone