Smartphone-Display kaputt: Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?

Das Smartphone fällt zu Boden und das Display ist kaputt. Solch ein Dilemma ist ärgerlich und kostspielig. Vor allem, wenn es sich um ein neues Gerät handelt. In diesem Artikel wird erklärt, was im Fall der Fälle zu tun ist und welche Möglichkeiten es zur Instandsetzung gibt.

Garantie vom Hersteller gibt es kaum

Die erste Methode ist eher eine zum Abgewöhnen, weil sie außer Ärger kaum etwas bringt. Zwar gibt es auf Geräte eine Garantie, kommt es zu einem Displayschaden, zahlt der Hersteller nicht mehr. Bei fast allen sind Displayschäden und Displaybrüche von der Garantie ausgeschlossen. Apple kommuniziert dies offen auf seiner Webseite. Unfallschäden sind ausgenommen und dazu gehört ein Displaybruch in der Regel. Die meisten Smartphones gehen kaputt, weil sie zu Boden fallen.

Und nicht selten ist der Besitzer schuld. Das wissen die Hersteller und ziehen sich bereits bevor es ernst wird aus der Affäre. Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Es gibt Zusatzgarantien, die wiederum Geld kosten. Beispielsweise die Applecare+ Versicherung, die zwei Reparaturen zum vergünstigten Preis ermöglicht. Sturzschäden sind ebenso abgedeckt.

Ein Displaytausch kostet rund 29 Euro mit dieser Versicherung. Ohne Versicherung wären über 200 Euro fällig. Manche Versicherungen lohnen sich, deswegen gilt es, sich schon vorab über die jeweiligen Leistungen zu informieren. Vor allem, wenn viel Geld in ein teures Handy investiert wird.

Tipp: Reparatur beim Hersteller durchführen lassen

Manche Hersteller behaupten, dass eine Display-Reparatur nur vom Hersteller bzw. autorisierten Werkstätten durchgeführt werden darf, ansonsten erlöschen sämtliche Garantieansprüche. Angeblich darf der Kunde nicht zum Handyladen nebenan gehen und sein Smartphone reparieren lassen. Verbraucherzentralen sind anderer Meinung. Sie behaupten, nur wer sein Smartphone selbst repariert, verliert seine Ansprüche.

Generell gilt: wer kein technischer Profi ist, setzt am besten immer auf eine Fachwerkstatt oder einen Handyladen. So ist sichergestellt, dass das Display fachgerecht getauscht und verbaut wird.

Wo sollte man das Smartphone-Display reparieren lassen?

Billig musst nicht unbedingt schlecht bedeuten. Vor allem beim Hersteller bezahlen viele auch für den Namen mit. In einem Billig-Handyshop bekommt man meist kompatible Ersatzteile, nur selten werden Originalteile verbaut. Anders beim iPhone. Da Apple keine Ersatzteile verkauft, werden zumindest hier originelle Apple-Teile verwendet. Tipp: Bevor man sich für eine Werkstatt entscheidet, sollte man nachfragen, ob der Mitarbeiter staubfrei arbeitet, welche Teile er verwendet und wie hoch die Kosten sind. Auch sollte eine Garantie auf die Reparatur gegeben sein.

Werden die Fragen kompetent beantwortet, steht der Reparatur nichts im Weg. Anhand des Preises lässt sich die Qualität ebenso feststellen. In der Regel kostet eine Reparatur zwischen 60 und 300 Euro, je nach Modell und Marke. Der Durchschnitt liegt bei 150 Euro. Kostet der Tausch nur 20 Euro, gilt es vorsichtig zu sein. Besser ist es, auf einen seriösen Laden setzen.

Display selbst reparieren und Kosten sparen

Viele ersparen sich den Weg in die Reparaturwerkstatt, legen selbst Hand an und reparieren ihr Smartphone auf eigene Faust. In Läden und im Internet gibt es praktische Reparatur-Kits, worin alles enthalten ist, was für die Reparatur benötigt wird. Passende Displays, inklusive Hardware gibt es im Paket für 30 Euro aufwärts. Laien brauchen für den Austausch etwa eine Stunde, außerdem ist eine ruhige Hand von Nöten, um nichts zu beschädigen.

Wichtig zu wissen: Wer selbst das Display austauscht, verliert in der Regel seine Garantieansprüche. Handelt es sich um teure Geräte, ist das Smartphone in der Profi-Werkstatt besser aufgehoben. Bei günstigen Smartphones oder solchen, die bereits älter sind, rentiert sich ein selbstständiger Tausch schon eher. Doch auch hier gilt es gut zu kalkulieren. Zahlt sich ein Austausch noch aus oder sollte man das Geld nicht doch eher in ein neues Smartphone investieren? Manchmal ist eine Neuanschaffung zu bevorzugen.

Smartphone-Display selbst reparieren: So funktioniert es

Nicht immer lässt sich ein Display retten. Ist die komplette Elektronik kaputt, bleibt einem nichts andres übrig, als auf ein neues Handy zu setzen. Hat das Glas einen Sprung, steht einem Displaywechsel nichts im Weg. Was einfach aussieht, ist leider nicht so leicht. Es sollten nur jene auf eine Displayreparatur setzen, die grobmotorische Fähigkeiten aufweisen. Ansonsten ist der Gang zu einem Handyshop zu bevorzugen.

In diesem Tutorial zeigen wir, wie ein Samsung Galaxy Display ausgetauscht wird.

Diese Zubehörteile werden benötigt:

  • Handy Glas Reparatur-Kit (Klebefolie und Ersatzglas)
  • Glasreiniger
  • Doppelseitiges Klebeband
  • Einen Fön
  • Ein stumpfes Messer

Es empfiehlt sich, die Reparatur zu zweit durchzuführen, weil es so einfacher ist. Bei richtiger Handhabung lassen sich durchaus 150 Euro einsparen. Nochmals zur Erinnerung, hier ist wirklich Geduld gefragt. Einfach aufschrauben, austauschen und zuschrauben geht nicht. Wer nicht mindestens eine Stunde lang ruhig einen Wechsel vollziehen kann, sollte es besser gleich bleibenlassen.

  • Schritt: Cover und Akku entfernen

Im ersten Schritt werden das Cover und der Akku entfernt. Bei manchen Modellen wird dazu der kleine Öffner benötigt, der im Lieferumfang enthalten ist. Cover abnehmen und Akku auf die Seite legen.

  • 2. Schritt: Das Glas mit einem Fön erhitzen

Jetzt wird Glas vorsichtig erhitzt. Am besten verwendet ihr 70°C bis 80°C. Da es kaum möglich ist, die genaue Temperatur bei einem Fön zu eruieren, am besten nach eigenem Gefühl gehen. Diese Prozedur wird bereits einige Minuten in Anspruch nehmen.

  • 3. Schritt: Das Glas abschaben

Jetzt kommt das Messer ins Spiel. Damit vorsichtig unter das Glasteil gehen und langsam abschaben. Zwischendurch das Glas mit einem Fön erhitzen, weil es sich durch Wärme besser abziehen lässt. Zu zweit ist es am einfachsten, weil einer den Fön halten kann, während der andere das Display abnimmt. Wichtig: Immer von oben hinab arbeiten.

  • 4. Schritt: Das Glas von den Tasten trennen

Wichtig ist, sich langsam von oben nach unten arbeiten. Unten angekommen gilt es das Display von den Tasten abzutrennen. Vorsichtig sein, damit das eigene Display nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.

  • 5. Schritt: Jetzt wird das schwarze Plastikband entfernt
  • 6. Schritt: Reste entfernen

Jetzt werden restliche Glasrückstände komplett vom Display entfernt. Hierzu den Schaber verwenden, der dem Glasreparaturset beiliegt.

  • 7. Schritt: Vorsichtig die Tastensensoren mit Klebeband abkleben
  • 8. Schritt: Ränder abkleben

Hierfür wird doppelseitiges Klebeband verwendet, welches dünn an den Rändern aufgetragen wird. Damit lassen sich Verunreinigungen vermeiden.

  • 9. Schritt: Die Klebefolie anbringen

Im Reparaturset befindet sich hochwertige Klebefolie, diese wird nun auf das Handy aufgeklebt und die Schutzfolie abgezogen. Danach Staub und Schmutz vom Display entfernen.

  • 10. Schritt: Das Glas anbringen

Jetzt das Glas auf die Klebefolie kleben, damit es passgenau aufliegt und mit dem Fön erhitzen. Der Kleber erhitzt sich dadurch und verbindet sich mit dem Material. In Folge klebt das neue Display bombenfest am Gerät.

  • 11. Schritt: Akku rein, Cover drauf

Die eigentliche Arbeit ist getan. Jetzt den Akku wieder ins Handy stecken, Backcover anschrauben – fertig.

Welche Voraussichtsmaßnahmen gibt es?

Wer sich ein neues Smartphone kauft, sollte sofort eine Hülle dazu nehmen. Die meisten Unfälle passieren bekanntlich kurz nach dem Kauf. Meist dann, wenn man sehnsüchtig nach einem Cover sucht, das seinen Ansprüchen genügt. Doch dann kann es schon zu spät sein. Leider bricht so manches Material leicht, sodass auch das Cover in Mitleidenschaft gezogen wird. Mit einer Schutzhülle lassen sich zumindest Schäden abwenden.

Ein Ratschlag, der nur selten fruchtet. Auf das Smartphone aufpassen ist der beste Schutz gegen Bruchschäden. Nur leider fallen die Handys immer wieder mal zu Boden. Es scheint im Trend zu sein, dass diese gerne durch die Lüfte fliegen. Vorsichtig sein kann trotzdem nicht schaden, schließlich wirft man einen 1000 Euro-Laptop auch nicht ständig durch die Gegend.

Eine Zusatzversicherung abschließen macht bei hochpreisigen Geräten durchaus sein. Mit AppleCare erspart man sich bereits hohe Kosten. Plötzlich kostet eine Reparatur unter 50 Euro, statt den ankündigten 200 Euro aufwärts. Hier sollte das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen. Wer nur 150 Euro für sein Gerät ausgibt, wird sich bei einem Displayschaden wohl ein neues Smartphone anschaffen. In solch einem Fall wäre die Reparatur teurer als ein neues Handy.

Pechvögel setzen von Anfang an auf ein Plastikdisplay. Zwar kann Kunststoff ebenso brechen, Glas geht schneller kaputt. Dies passiert meist bei hochpreisigen Handys, was einem danach wahnsinnig leidtut. Wer nicht gut auf seine Geräte aufpassen kann, weil quasi alles durch die Gegend fliegt, entscheidet sich am besten für ein billiges Smartphone. Dies empfiehlt sich vor allem, wenn Kinder und Tiere im Haus sind. Diese verwechseln Telefone gerne mit Wurfgeschossen. Wäre schade drum. Auch günstigere Modelle haben mittlerweile Qualität, und es tut weniger weh, wenn es doch einmal kaputt geht.

Fazit: Alle Wege führen nach Rom, alle Wege führen zu einem neuen Display. Die beste Versicherung ist die, auf das Gerät aufzupassen. Ist ein Dilemma passiert, gilt es abzuwägen, welche Option die beste für einen ist. Je teurer das Smartphone, desto eher kommt eine Profi-Reparatur in Frage. Die Adressen autorisierter Werkstätten erfahren Kunden direkt beim Hersteller.

Am besten zum Telefonanbieter oder in einen Handyshop gehen, der autorisiert ist und einer professionellen Reparatur steht nichts mehr im Weg. Die Reparatursets gibt es günstig im Web zu kaufen. Ob in kleinen Online-Shops oder beim großen Versandanbieter. Solche Reperatur-Kits gibt es fast überall. Einfach ein wenig recherchieren und die Preise vergleichen, dann steht dem Display-Tausch nichts mehr im Weg.