Schnellladen mit Quick Charge

Was bedeutet Quick Charge?

Quick Charge bezeichnet ein proprietäres Übertragungsverfahren, von elektrischer Leistung auf USB-Schnittstellen. Es kommt hauptsächliche beim Laden von Smartphones zum Einsatz. Die erste Version wurde von Qualcomm im 2013 entwickelt.
Nach und nach folgten überarbeitete Versionen unter mehreren Handelsbezeichnungen. Dazu gehört zum Beispiel das Adaptive Fast Charging von Samsung. Um den Akku schnell zu laden, muss das jeweilige Mobiltelefon dies unterstützen. Dies basiert auf Snapdragon, einem speziellen System-on-a-Chip, ebenso von der Qualcomm entwickelt. Es gibt nicht nur eine USB-Schnittstelle. Eine weitere ist VOOC von Oppo Elektronics, die ähnlich agiert.

Für Quick Charge 2.0 werden spezielle Ladegeräte benötigt

Wer sein Smartphone schneller aufladen möchte, benötigt nicht nur ein passendes Gerät, welches dies unterstützt. Ferner ist ein Ladegerät notwendig, welches eine höhere Stromtragfähigkeit aufweist. Herkömmliche USB 2.0 Stecker kommen mit 5V und sind auf 2 A limitiert. Somit ist die Übertragungsleistung auf 10 W beschränkt.
Für Quick Charge gibt es spezielle Steckernetzteile auf dem USB-Kabel, die eine erhöhte elektrische Spannung ermöglichen. Das Steckernetzteil ist intelligent und verändert sich je nach den Anforderungen des Mobilgerät. Auch sind hochwertige Temperatursensoren angebracht, die eine Überhitzung verhindern.

Die unterschiedlichen Quick Charge Versionen:

Quick Charge 1.0

Die Spannung auf der USB-Schnittstelle liegt hier bei 6,3 V, der maximale Ladestrom kommt auf 1,5 A, die maximale Ladeleistung liegt bei 9,45 W. Entwickelt wurde Quick Charge 1.0 im Jahr 2013.

Quick Charge 2.0

Hier gab es bereits unterschiedliche Spannungen auf der USB-Schnittstelle. 5 V, 9 V und 12 V. Auch beim maximalen Ladestrom gibt es Unterschiede. 2 A, 2 A und 1,67 A. Die maximale Ladeleistung liegt hier bei 18 W. Entwickelt wurde Quick Charge 2.0 im Jahr 2015.

Quick Charge 3.0

Hier wurde die Spannung auf USB-Schnittstellung drastisch erhöht. Es beginnt bei 3,6 V und reicht bis 20 V. Dies in Stufen zu jeweils 0,2 V. Der maximale Ladestrom kommt hier auf 2,5 A oder 4,6 A. Die Ladeleistung 18 W. Quick Charge 3.0 wurde 2016 entwickelt.

Quick Charge 4

Hierzu gibt es in Sachen Spannung und maximaler Ladestrom keine genauen Informationen. Bei der Ladeleistung geht man von 18 W oder 28 W aus. Entwickelt wurde dieser 2017.

Quick Charge 4+

Im gleichen Jahr wurde Quick Charge 4+ entwickelt. Die Spannung liegt hier bei 5 V, 9V über USB-PD, oder 3,6 V bis 20 V. In Stufen zu je 0,2 V über QC. Der maximale Ladestrom kommt auf 3 A via USB-PD, 2,5 A oder 4,6 A über QC. Die maximale Ladeleistung liegt bei 27 W über den USB-PD oder 50 W – 92 W über QC.

VOOC – das weitere Übertragungsverfahren

Neben der USB-Schnittstelle Quick Charge gibt es ferner das VOOC. Dies steht für Voltage Open Loop Multi-Stop Constant-Current Charging. Es handelt sich ebenso um ein proprietäres Übertragungsverfahren von elektrischer Leistung auf USB-Schnittstelle. Damit lassen sich Mobilgeräte, beispielsweise Smartphones schneller aufladen. Entwickelt wurde diese Schnittstelle im Jahr 2014 von Oppo Elektronics. Eingesetzt wird diese, wie Quick Charge unter mehreren Handelsbezeichnungen. Darunter gibt es Dash Charge von OnePlus. VOOC ist eine Konkurrenzschnittstelle zu Quick Charge.

Auch VOOC benötigt ein spezielles Ladegerät

Wie auch beim Quick Charge, benötigt VOOC ein spezielles Ladegerät. Das Smartphone muss ebenso VOOC-fähig sein, um ein schnelles Aufladen zu ermöglichen. Ist entweder das Ladekabel oder das Gerät nicht fähig, wird dieses mit geringer Ladeleistung aufgeladen. Wer ein VOOC-fähiges Mobilgerät besitzt, genießt mit einem VOOC-Netzgerät Vorteile. Mit dem Akkumulator OnePlus3 oder OnePlus5 lässt sich ein Smartphone in zirka 30 Minuten auf 63% aufladen. Man wird sehen, wie sich die Schnittstellen entwickeln und ob es nicht bald noch schneller funktioniert.

Herkömmliche USB-2.0 Anschlüsse sind auf 5 V festgelegt und auf eine Stromtragfähigkeit von 2 A limitiert. Damit lassen sich nur 10 W übertragen. VOOC-Schnittstellen arbeiten mit zwei parallel geschalteten Kontakten und können maximal 4 A übertragen. Das VOOC-Ladegerät schaltet automatisch in den VOOC-Modus um, wenn es ein VOOC-fähiges Gerät erkennt. In Folge wird der Ausgangsstrom automatisch erhöht. Die Spannung ist bei dieser Schnittstelle nicht fix, sie pendelt sich automatisch in den passenden Bereich ein.

Fazit: Wer sich einen Schnellladestecker kauft, sollte stets darauf achten, ob das eigene Smartphone dazu überhaupt fähig ist. Bei Unklarheiten am besten beim Handyanbieter oder Verkäufer fragen. In Zukunft werden solche Schnell-Lade-Schnittstellen sicherlich Standard sein. Genügend Saft in kurzer Zeit wird schließlich immer wichtiger in unserer Gesellschaft.